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Häuser und Wespen – zumeist klappt eine friedliche Koexistenz von Mensch und Insekt
Anfang Mai gab es bereits den Startschuss. Doch irgendwie erfahren wir aktuell von vielen unserer Kunden, dass sie wiederholt mit Wespen zu kämpfen haben. So wurde uns bei einem Besuch des Teams von RE/MAX Premium Trier-Wittlich-Bitburg in Wincheringen berichtet, dass vor kurzer Zeit beim Anbringen einer Stromleitung an einem verkleideten Dachstützen der Hausherr beim Bohren von drei Wespen direkt angegriffen und gestochen wurde.
Nach einem – und das gilt als Gebrauchsanweisung für alle, die gestochen werden – Ausdrücken der Stichpunkte (bis Blut auftaucht, so dass das Gift den Körper verlässt) öffnete er die Verschalung, an welcher er arbeitete und entdeckte drei kleine Nester, die irgendwie nach „Baubeginn“ aussahen (wir durften einen Blick darauf werfen). – Da die Verschalung und damit der Schutz fehlt, hofft der Eigenheim-Besitzer dass die Wespen einen anderen Unterschlupf suchen. Sonderbar empfand er nur, dass beim Öffnen keine Wespen unter der Verschalung bzw. auf den Nestern waren. – Die Telefonnummer eines professionellen Schädlingsbekämpfers hat er sich jedenfalls vorbeutend rausgesucht.
Von unsrem RE/MAX Premium Trier-Wittlich-Bitburg Archiv-Fenster kennen wir das Problem. Hatten wir doch eines schönen Sommers dort plötzlich eine Ansammlung an Wespen, die so intensiv war, dass nur ein Schädlingsbekämpfer hier für Ruhe sorgen konnte.
Nach unserem Besuch konnten wir nur raten. Denn gestochen wird man von den Arbeiterinnen. Dass allerdings Arbeiterwespen aktiv sind, müssen diese geschlüpft sein. Doch die Nester waren im Grunde viel zu klein. Vielleicht drei mal zwei Zentimeter – wenn überhaupt. Und sie waren bzw. scheinen unbewohnt. Deshalb vermuten wir, dass das Nest, das größere, sich nicht dort befindet, wo der Stützbalken von seiner Verschalung befreit wurde, sondern möglicherweise an einem anderen Ort in der Nähe. Und die Aktivitäten des Bohrers haben möglicherweise Vibrationen auf das Nest übertragen und den Angriff ausgelöst. – Da keine weiteren Bohrarbeiten anstehen, kann das nicht mehr überprüft werden. Dennoch drücken wir den Daumen, dass hier Natur und Mensch friedlich weiter koexistieren können.
Bei unseren Recherchen haben wir erfahren können, dass Wespen Dunkelraumbrüter sind (also zumeist in geschöossenen Hohlräumen ihre Nester bauen) und die Jungköniginnen Ende April / Anfang Mai die ersten Waben formen und darin Eier legen. – Diese entwickeln sich in etwa vier Wochen zu Arbeiterinnen, welche in Folge den Nestbau intensiv fortsetzen und die Königin nur noch Eier legt.
Wespennester sind für uns ansonsten vertraut da wir auf diese immer wieder in selten besuchten Dacharealen von Häusern entdecken. – Gruselig wird es im Herbst, wenn die Arbeiterwespen bei Kälteeinbruch im Unkreis ihres Nestes sterben und zu tausenden den Dachboden übersäen.
Text: Christoph Maisenbacher
Quelle: Eigene Recherche – 17. Juli 2022
Foto: spaethiale – pixabay. com